Erste Anzeichen einer Parkinson-Erkrankung


Die Entwicklung einer Parkinson-Erkrankung zu erkennen, ermöglicht einen frühzeitigen Therapiebeginn. Frühzeichen der Parkinson-Erkrankung, die Jahre vor den typischen motorischen Symptomen auftreten sind oftmals unspezifisch. Wenn Sie beobachtet werden, sind sie in der Regel mild, werden aber regelmäßig berichtet.
In diesem Beitrag wird zwischen motorischen (z.B. Zittern) und nicht-motorischen frühen Zeichen (z.B. Geruchsverlust) der Parkinson-Erkrankung unterschieden.


Motorische Störungen in der Frühphase beim Morbus Parkinson

Die frühen motorischen Störungen, die sich beim Morbus Parkinson entwickeln sind oftmals klar richtungsweisend: Die Hände oder andere Körperteile beginnen leicht zu zittern. Aktivitäten wie Gehen, Aufstehen und sogar Reden werden für die Betroffenen schwieriger und langsamer. Betroffene haben Mühe eine stabile Körperhaltung zu bewahren. Außerdem können plötzliche, unvorhergesehenen Bewegungen nicht mehr so problemlos auffangen werden, weshalb des Risiko für Stürze erhöht ist. Die Sprache wird möglicherweise weicher oder verwaschener oder die Handschrift verändert sich und wird kleiner. Freunde bemerken die steifen Bewegungen oder den fehlenden Ausdruck im Gesicht.

Nicht-Motorische Störungen in der Frühphase beim Morbus Parkinson

Sie können zu unterschiedlichen Zeitspannen vor den motorischen Symptomen auftreten. Beispielsweise traten in den 2 Jahren bevor motorische Symptome beobachtet wurden häufiger folgende Symptome auf (Pont-Sunyer 2015): die Unfähigkeit, Freude und Lust zu empfinden (Anhedonie), Teilnahmslosigkeit (Apathie), Gedächtnisstörungen und Unaufmerksamkeit. Blickt man noch weiter zurück, so wurden bis zu 10 Jahre vor dem Auftreten von typischen motorischen Symptomen der Parkinson-Erkrankung besonders häufig Geruchsverlust, Stimmungsschwankungen, Geschmacksverlust, übermäßiges Schwitzen, Müdigkeit und Schmerzen beobachtet (Pont-Sunyer 2015).

Eine weitere Forschergruppe dokumentierte nur geringfügig abweichende Symptome als Frühzeichen einer Parkinson-Erkrankung (Baig 2015): Beobachtet wurden u.a. Harnwegssymptome, unkontrollierter Speichelfluss, den nur unvollständigen Verlust des Geruchssinns (Hyposmie). Dieser wird meistens als Geschmacksstörung wahrgenommen. Auch Verstopfung wurde vielfach beobachtet. Angst, niedergeschlagene Stimmung und Vergesslichkeit traten ebenfalls häufiger auf. Ein hohes Schlafbedürfnis, Müdigkeit, orthostatische Dysregulation und Harnwegssymptome sind weitere unspezifische Zeichen, die bei Patienten Jahre vor der eigentlichen Diagnose häufiger beobachtet wurden (Baig 2015).

Diese Übersicht zu möglichen frühen Anzeichen einer Parkinson-Erkrankung verdeutlicht, wie schwierig es ist, gefährdete Personen zu identifizieren. Die meisten der hier beschriebenen Symptome treten auch bei anderen Erkrankungen auf oder haben keinen Krankheitswert, weil sie nur Zeichen vorübergehender Funktionsstörungen sind.

Literatur/Quellennachweis


Pont-Sunyer C, Hotter A, et al. The onset of nonmotor symptoms in Parkinson's disease (the ONSET PD study). Mov Disord. 2015 Feb;30(2):229-37.


Baig F, Lawton M, Rolinski M, et al. Delineating nonmotor symptoms in early Parkinson's disease and first-degree relatives. Mov Disord. 2015 Nov;30(13):1759-66.

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